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01 | D EMOGRAPHIE UND GESELLSCHAFTSWANDEL
AUSGANGSLAGE Das bringt für den Wohlfahrtsstaat mit seinem
Gesundheits- und Pensionssystem in der gegen-
Nach derzeitigen Prognosen wird Österreichs wärtigen Form ein erhebliches Finanzierungs-
Bevölkerung bis zum Jahr 2030 von derzeit problem: Während weniger Menschen Beiträge
rund 8,6 Millionen um rund 9 % auf rund leisten, nehmen voraussichtlich mehr Menschen
9,3 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner Leistungen in Anspruch.
anwachsen. Das prognostizierte Bevölkerungs-
wachstum ist nahezu ausschließlich auf Zuwan-
derung nach Österreich zurückzuführen. Damit
setzt sich eine langfristige Entwicklung fort.
Schon seit den frühen 1970er-Jahren ist das
Bevölkerungswachstum überwiegend auf inter
nationale Wanderungsgewinne zurückz uführen -
und nicht auf einen Überhang von Geburten zu
den Sterbefällen. Diese Tendenz wird durch das
Jahr 2015 bestätigt: Die Geburtenbilanz (Gesamt-
summe aus Geburten abzüglich aller Sterbefälle)
war mit 84.381 Geborenen und 83.073 Gestor
benen nahezu ausgeglichen. In den kommenden
Jahren wird jedoch die Zahl der Sterbefälle die
der Geburten deutlich übersteigen und damit das
Bevölkerungswachstum deutlich bremsen.
Während in den Prognosen das jährliche
Zuwanderungsplus das Geburtendefizit kompen-
siert und damit die Gesamtbevölkerung wachsen
lässt, ist Österreichs Bevölkerungsentwicklung
dennoch von Alterung gekennzeichnet: Zum
Jahresende 2015 waren noch 67,2 % der öster
reichischen Bevölkerung im erwerbsfähigen
Alter von 15 bis 64 Jahren. Der prognostizierte
Anteil dieser Altersgruppe an der Gesamtbe
völkerung wird bis zum Jahr 2030 auf 62,2 %
und bis zum Jahr 2050 sogar auf 58,4 %
zurückgehen. Gleichzeitig wird ein starker
Anstieg des Anteils der 65+-Jährigen an der
Gesamtbevölkerung von 18,4 % zum Jahresende
2015 auf 23,4 % im Jahr 2030 und 27,9 % im
Jahr 2050 vorhergesagt.
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