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Zukunftsszenarien 2030
• Push- und Pull-Faktoren bleiben aufrecht • Die Beziehungen der EU zu Russland
• Flucht aus ökologischen Gründen (Klima
(u. a. Energiepolitik) bleiben weiterhin zentral
veränderung etc.) kommt derzeit selten
vor, wird sich in Zukunft aber mit großer • Transnationale Arbeitsmärkte nehmen bei
Wahrscheinlichkeit verstärken
wirtschaftlichem Gefälle zu
• Flucht über mehrere Länder und weitere
• In den Jahren bis 2020 werden politisch
Strecken geschieht meist erst nach einigen
Jahren eines andauernden Konflikts Weichen gestellt (Brexit, Wahlen in
Frankreich und Deutschland 2017, in vielen
• Die Aufrechterhaltung bestehender weiteren Staaten 2018, EP-Wahlen 2019)
Flüchtlingslager sowie die Einrichtung NATIONALSTAATLICHE EBENE ÖSTERREICH
neuer in der Türkei, Jordanien, im Libanon
u. a. durch internationale Gelder ist ein • Österreich ist im Hinblick auf Migration
zentraler Aspekt zur Eindämmung und
Regulierung künftiger Fluchtbewegungen in erster Linie Zielland, aber auch Transitland
nach Europa und zu einem geringeren Ausmaß
Herkunftsland
• Neben Fluchtmigration spielen auch
• Flüchtlinge verändern die Zusammensetzung
Wohlstands- und Arbeitsmigration aus
und zwischen afrikanischen bzw. der österreichischen Bevölkerung
asiatischen Staaten eine wichtige Rolle
(z. B. Nigeria, Philippinen etc.) • In Wien werden sich bis 2030 die Gruppe der
EUROPÄISCHE EBENE Menschen mit römisch-katholischer und jene
der Menschen mit muslimischer Religion
• Der Umgang mit der Flüchtlingskrise ist eine annähern
existenzielle Frage für die EU • Die hohe Zuwanderung von Flüchtlingen zieht
• Neuregelung des Dublin-III-Abkommens einen hohen Bedarf an Wohnungen nach sich
ist bei anhaltend hohen Flüchtlingszahlen • An die 30 % der 2030 in Wien lebenden
wahrscheinlich
Bevölkerung werden bei anhaltender
• Sicherung der Außengrenzen, Einrichtung von Zuwanderung kein Wahlrecht besitzen
(über 600.000 Personen)
Registrierzentren, legale Einwanderungs
möglichkeiten sowie Aufteilung innerhalb • Die Anzahl an Schülerinnen und Schüler
Europas sind zentrale Notwendigkeiten
ohne Deutschkenntnisse nimmt zu
• Bei Uneinigkeit zwischen den Mitgliedstaaten
• Verdrängungswettbewerbe im
sind nationale Alleingänge zu erwarten
Niedrieglohnsektor sind wahrscheinlich
• Zunahme der Europaskepsis und Einzug
• Zuwanderung wirkt sich langfristig positiv
antieuropäischer Parteien in Regierungen
sind wahrscheinlich auf die Wirtschaft aus
• EU-Erweiterungs- und EU-Nachbarschafts • Hindernisse beim Zugang zum Arbeitsmarkt:
politik haben konkrete Auswirkungen mangelhafte Sprachkenntnisse, unsicherer
auf Zuwanderung, etwa durch Visafreiheit, Aufenthaltsstatus, eingeschränkter Zugang
Assoziierungsabkommen, Erasmus- zum Arbeitsmarkt für Asylwerbende, fehlende
Programme etc. oder komplizierte Verfahren zur Anerkennung
von Qualifikationen, Diskriminierung bei
Bewerbungen, Dequalifizierung, Brain Waste
• Österreich befindet sich in einem Wettbewerb
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