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um Hochqualifizierte päischen Nachbarstaaten durch Zäune getrennt,
ist eine exklusive Demokratie mit Abschot-
• Zuwanderung wird sich in erster Linie in den tungspolitik entstanden. In ihr gibt es weniger
Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft
Ballungsräumen abspielen als 2015. Ihr Anteil ist auf unter 10 % gesunken.
Österreich befindet sich in einem Steuerwett
• Durch die Zunahme an älteren Personen bewerb mit anderen europäischen Staaten, in
dem es nicht mithalten kann. Die globale Wirt-
wird der Bedarf an Arbeitskräften steigen schaft wird von großen Playern wie den USA,
(Pflege etc.) China, Brasilien, Indien oder Südafrika dominiert,
die untereinander große Freihandelszonen
• Trade-off zwischen Offenheit gegenüber eingeführt haben. Sowohl die globale Ungleich-
heit als auch jene in Europa und Österreich
Zuwanderung und Rechtsanspruch steigt. Die protektionistische Politik bringt
(v. a. bei Sozialrechten, Zugang zur neben der wirtschaftlichen Prosperität auch
Staatsbürgerschaft etc.) den sozialen Zusammenhalt in Gefahr.
• Rechtseinschränkungen nur bei temporärer SZENARIO 2: PROAKTIVE
MIGRATIONSPOLITIK
Migration sinnvoll ÖSTERREICHS IM EUROPA
DER 2 GESCHWINDIGKEITEN
• Migrationspolitik und Integrationspolitik
Im Jahr 2030 ist Österreich Teil einer Europäi-
sollten aufeinander abgestimmt werden schen Union, die sich aus den zwei Suborgani
sationen „Föderales Europa“ und „EFTA neu“
• Armutsmigration wird v. a. in den größeren zusammensetzt. Das Föderale Europa, zu dem
Österreich mit einigen anderen Staaten gehört,
Städten vorkommen hat bedeutende Integrationsschritte vollzogen
und betreibt eine proaktive Migrationspolitik, die
• Strukturelle Integration ist v. a. in den zu hoher Zuwanderung führt. Durch die Vertrags-
reform konnten die Wirtschafts- und Währungs-
Bereichen Arbeitsmarkt, Bildung, Wohnen union stabilisiert und eine politische Union auf
und politischer Partizipation wichtig den Weg gebracht werden, an der sich einige
EU-Staaten nicht beteiligen. Sie haben sich zu
SZENARIO 1: RESTRIKTIVE einer Rückführung ehemals europäischer Kom-
MIGRATIONSPOLITIK petenzen auf die nationale Ebene entschlossen,
ÖSTERREICHS IM EUROPA sind aber in einer EFTA neu über Verträge mit
DER NATIONEN dem Föderalen Europa weiterhin eng verbunden
und haben die vertraglich gesicherte Option,
Den Annahmen des ersten Szenarios ent
sprechend ist Österreich im Jahr 2030 ein Staat
mit einer demographisch betrachtet alten
Bevölkerung, einem hohen Fachkräftemangel,
geringen Investitionen und wenig Innovations
potenzial. Die EU ist eine lose Wirtschaftsunion
mit renationalisierten Verträgen. Die Staaten
existieren weitgehend friedlich nebeneinander,
stehen aber in Konkurrenz um Investitionen
und kooperieren nur vereinzelt. Der auf die
Besteuerung von Arbeit basierende öster
reichische Sozialstaat ist kaum mehr finan-
zierbar und wird schrittweise abgebaut.
Die Arbeitslosigkeit ist hoch. Von den euro
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