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ZAHLEN, DATEN, FAKTEN ZU MIGRATION

Migration ist vielfältig, komplex und im steten    ARBEITSMIGRATION UND FAMILIENNACHZUG
Wandel begriffen. Dieser Abschnitt liefert einen
statistischen Überblick über das Migrations­       Im Jahr 2015 umfasste die Arbeitsmigration
geschehen in Österreich während der letzten        aus der EU (einschließlich eines geschätzten
Dekade (2006 – 2015). Einzelne Berichte der        Familiennachzugs) 92.000 Personen und jene
Arbeitsfelder präsentieren genauere statistische   aus Drittstaaten rund 32.000 (inklusive des
Daten, etwa zur Bedeutung von Migration für        quotenpflichtigen und quotenfreien Familien-
die Bevölkerungsentwicklung oder zu Bildung.       nachzugs). Von der gesamten Zuwanderung
                                                   von 214.000 entfiel damit auf die Komponente
KOMPONENTEN DER                                    Arbeitsmigration und Familiennachzug rund
ZUWANDERUNG                                        124.000 oder knapp 60 %.

                                                   ASYLMIGRATION

Eine statistische Annäherung an die Zuwande-       Im Jahr 2015 kam es zur Zuwanderung von
rung nach Österreich ist primär über die Staats-   rund 88.300 Asylwerberinnen und Asylwerbern,
angehörigkeit der Zugewanderten sinnvoll.          so viel, wie in Summe der fünf Jahre davor
Hier lassen sich grob EU/EWR-Bürgerinnen und       (2010 – 2014). Historisch betrachtet stellt diese
Bürger sowie Drittstaatsangehörige unterscheiden,  hohe Zahl in einem einzelnen Jahr ein Ereignis
die unterschiedlichen rechtlichen Bestimmungen     dar, wie es zuletzt bei den Flüchtlingsströmen
für den Aufenthalt in Österreich unterliegen.      aus Ungarn 1956 auftrat. In der letzten Dekade
Drittstaatsangehörige benötigen einen Aufent-      (2006 – 2015) wurden in Österreich in Summe
haltstitel mit einem bestimmten Zweck, was         230.680 Asylanträge gestellt. Bezogen auf
mit Einschränkungen eine Untergliederung nach      die registrierten Zuzüge ausländischer Staats­
Migrationsmotiven ermöglicht.                      angehöriger in diesem Zeitraum (1.181.041)
                                                   entsprach dies einem Anteil von 19 %, in Bezug
                                                   auf 2015 waren es allerdings 41 %.

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