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STRATEGISCHE ZIELE • Es braucht ein professionelles und breit
NIEDERLASSUNG UND AUFENTHALT angelegtes Konzept für Öffentlichkeitsa rbeit,
mit welchem der Wirtschafts- und For-
• Dem gesamtstaatlichen Charakter der schungsstandort Österreich und die Vorzüge
legaler Migration im System der „Rot-Weiß-
Migrations- und Asylpolitik sollte durch Rot-Karte“ qualifizierten Zuwanderungs
eine verstärkte Zusammenarbeit aller be interessierten nähergebracht werden.
troffenen Ministerien und sonstiger Akteure
entsprochen werden. Dazu soll, aufbauend • Die Chancen legaler Migrationsformen,
auf dem vorliegenden Bericht, eine gesamt-
staatliche nationale Migrationsstrategie insbesondere von Arbeits- und Bildungs-
entwickelt werden. migration, sollten aufgezeigt werden.
Eine mit anderen betroffenen Politikfeldern
• Der Vermittlung von Werten muss auch in verknüpfte Zuwanderungspolitik, die auch
nachziehende Familienangehörige einbezieht,
gewissen Bereichen der legalen Migration kann die Attraktivität Österreichs für den
ein größerer Stellenwert zukommen. Daher Zuzug von Hochqualifizierten erhöhen.
sollte – analog zum Prinzip „Deutsch vor Dafür sind Schritte in Richtung einer weiter-
Zuzug“ – eine „Wertevereinbarung vor Zuzug“ gehenden Entbürokratisierung im Bereich
Voraussetzung für die Zuwanderung von der legalen Zuwanderung zu setzen.
Drittstaatsangehörigen sein.
• Österreich soll sich für die Eindämmung
• Das bedarfsorientierte und kriteriengeleitete
von Asymmetrien im Bildungs-, Sozial-
System zur Steuerung legaler Zuwanderung und Gesundheitsbereich innerhalb der
ist weiterzuentwickeln. Dabei ist auf demo Europäischen Union einsetzen. Es sollten
graphische Entwicklungen Bezug zu nehmen. Initiativen zur verstärkten Abdeckung des
Arbeitskräftebedarfs aus dem EWR-Raum
• Österreich soll sich aktiv in die Verhandlungen ergriffen werden.
zur Weiterentwicklung der EU-Richtlinie zur ASYL UND RESETTLEMENT
„Blauen Karte EU“ einbringen und dabei im
Sinne des Subsidiaritätsprinzips insbesondere • Im Bereich des Asylrechts braucht es
darauf achten, dass die „Rot-Weiß-Rot-Karte“
als nationales Instrument für qualifizierte europaweit einheitliche und klare Vorschrif-
Zuwanderung uneingeschränkt erhalten ten, damit ein übereinstimmender Vollzug
bleiben kann. gewährleistet ist. Auf dieses langfristige Ziel,
der Etablierung gemeinsamer europäischer
• Die „Rot-Weiß-Rot-Karte“ sollte auch für Behördenstrukturen und die Einführung eines
EU-Asylverfahrens, sollte Österreich hinwirken.
Absolventen von Bachelor- und Doktorats
studien geöffnet werden. Es erscheint sach-
lich gerechtfertigt, dass drittstaatsangeh örige
Studienabsolventen für die Arbeitssuche zwölf
Monate Zeit haben. Darüber hinaus sollten
auch Adaptierungen der „Rot-Weiß-Rot-Karte“
ins Auge gefasst werden, die zu einer treff
sicheren Deckung des Bedarfs an Fachkräften
auch im mittleren Qualifikationsbereich führen.
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