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• Aufgrund der mangelhaften Schulbildung • Um weitere fluchtbedingte Migration und
sehen viele Menschen in den Herkunfts somit Gefahren für Leib und Leben von
regionen für sich oder ihre Kinder in Menschen zu reduzieren, muss die Euro
Schulbildung allein oft keine Perspektiven päische Union ihren außenpolitischen und
und wählen stattdessen eher die Option wirtschaftlichen Einfluss nützen, um die
der Auswanderung. Um dieser Tendenz Rechte von Frauen, Kindern, älteren
entgegenzuwirken, gilt es den Stellenwert Menschen und unterschiedlichen Minder
von Bildung in den Herkunftsregionen zu heiten in den Herkunftsregionen zu stärken.
erhöhen. Österreich sollte auf europäischer Entwicklungsprogramme der Europäischen
Ebene Initiativen zu verstärkter Kooperation Union sollten eine diesbezügliche Mitwirkung
mit den Regierungen, Zivilgesellschaften der Herkunftsstaaten an der Stärkung von
sowie Bildungs- und Forschungseinrichtungen Minderheitsrechten und an der Zurück
in den Herkunfts- und den Zielregionen drängung von menschenrechtlichen Miss
vorschlagen. ständen zur Bedingung erklären. Auch
hier sollte verstärkt mit einer Anreizpolitik,
• Die Europäische Union und Österreich müssen etwa in Form von Kooperationen zur
Förderung der Bildung in den Herkunfts
auf allen politischen, diplomatischen und regionen, vorgegangen werden.
fachlichen Ebenen mit den Regierungen der
Herkunftsstaaten Schlepperei und Menschen-
handel bereits in den Herkunftsregionen
bekämpfen. Nur so können finanzielle
Ausbeutung und der Tod der von Schlepperei
Betroffenen sowie sonstige Folgeerscheinungen
von irregulärer Migration, wie die Ausbeutung
von Frauen und Kindern durch Prostitution
oder Zwangsarbeit, verhindert werden. Diese
Formen von Kriminalität sollten in Bildungs-
einrichtungen in den Herkunftsregionen
thematisiert werden. In den Zielregionen
sollte über Schlepperei aufgeklärt werden,
um die Verharmlosung dieser menschenver-
achtenden Form von Kriminalität zu unterbinden.
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